Hypnose gibt es in den verschiedensten Formen, schon seit tausenden von Jahren. Im alten Ägypten ließen sich die Pharaonen, während sie schliefen, gerne von sogenannten Tempelflüsterern durch sorgsam ausgewählte Suggestionen stärken.
So sollte sichergestellt werden, dass die mächtigen Pharaonen ausreichend Regeneration erhalten, um ihren Aufgaben mit einer gestärkten Seele gegenüber zu treten.
Und auch in den alten Tempeln entlang des Nils versetzten Priester die Kranken in einen 9 Tage dauernden "magnetischen Schlaf". Im Traum erschien den Kranken die Göttin Isis, die ihnen Informationen über ihre Krankheit und Tipps zum Gesundwerden lieferte.
Aber nicht nur die Ägypter, sondern auch die meisten anderen Naturvölkern der Erde praktizieren bereits seit sehr langer Zeit Rituale, die ebenfalls auf der hypnotischen Trance beruhen. Beispielsweise finden sich viele der heute noch verwendeten Darstellungen der Hypnose, bereits in den Lehren der Kahunas des hawaiianischen Schamanismus.
Dr. Franz Anton Mesmer (1734-1815)
Dr. Mesmer kam als praktizierender Arzt in Wien mit den Wirkungen des mineralischen Magneten in Berührung. Der Einsatz von Magneten zur Heilung war damals auch in England bereits sehr populär. Mesmer hatte ein Schlüsselerlebnis, als er eines Tages bei einem Aderlass entdeckte, daß die magnetische Kraft auch durch seinen Körper wirkte. Er konnte feststellen, daß der Blutfluß zu– oder abnahm, je nachdem ob er sich dem Patienten näherte oder entfernte. Das führte ihn zu der Erkenntnis, dass der Mensch selbst die gleichen Eigenschaften hat, wie sie sich am mineralischen Magneten zeigen:
"Im menschlichen Körper findet man Eigenschaften, die mit demjenigen des Magneten übereinstimmen. Man unterscheidet darin gleichfalls entgegengesetzte Pole, welche mitgeteilt, verwandelt, zerstört und gestärkt werden können.“
Ab diesem Zeitpunkt heilte Mesmer durch die magnetische Kraft seiner Hände. Nach ihm wird eine Behandlung mit Heilmagnetismus auch oft als Mesmerismus bezeichnet.
Franz A. Mesmer gilt als der Begründer des "animalischen Magnetismus" (von anima = Seele) und seine Lehren hatten letztendlich auch grosse Auswirkungen auf die Hypnose.
Auch später flammten Formen der Hypnose immer wieder an verschiedenen Punkten des Erdballs auf, von Indien (wo beispielsweise der schottische Arzt James Esdaile zahlreiche Operationen ohne medikamentöse Narkose durchführte) bis nach England.
Über lange Zeiträume galt die Hypnose als esoterisch, dann wieder als medizinisch interessant. Selbst Sigmund Freud (1856-1939) beschäftigte sich mit der Hypnose, er mutmasste sogar, dass die Hypnose ihn eventuell hätte weiterbringen können, als es die Psychoanalyse vermochte.
Doch erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts kristallisierte sich die Hypnose als wirklich anerkannte Heil- und Behandlungsform heraus.
Milton H. Erickson (1901-1980)
Der amerikanische Arzt und Psychiater Milton H. Erickson war wohl einer der wichtigsten Menschen im Kampf um die offizielle Anerkennung der Hypnose als Therapieform. Ericksons Methode hat vor allem zwei hervorstechende Merkmale: Permissive und indirekte Suggestionen durch Metaphern. Alleine durch Erzählen von Geschichten brachte Erickson seine Patienten dazu, in Trance zu gehen. Erickson heilte unzählige Menschen wie durch ein Wunder.
"In sich selbst suchen"
Erickson glaubte, dass nur wir selbst uns helfen können. Jeder trage die Fähigkeit in sich, sich zu verändern und seine Probleme selbst zu lösen. Allerdings realisiere man dies in einer Krise oder Notlage meist nicht. Die entsprechenden Ressourcen seien jedoch im Unbewussten verborgen. Für Erickson glich das Unbewusste einer Schatzkammer.